Ecuador liegt im Nordwesten von Südamerika und grenzt nördlich an Kolumbien und östlich und südlich an Peru. Das Land zählt zu den vielseitigsten der Erde, denn es umfasst gleich vier geographische Zonen. Das Amazonas Tiefland im Osten, die zentrale, vulkanreiche Andenregion, die Küste im Westen und die Galapagosinseln im pazifischen Ozean, rund 1000 Kilometer vor dem Festland. Ecuadors Hauptstadt Quito liegt auf 2850 Metern und ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Die größte Stadt des Landes ist Guayaquil, das als Tor zum pazifischen Ozean gilt.
Backpacking Tipps für Ecuador
Reisezeit | Klima | Einreise | Flüge | Reisekreditkarte | Kleidung | Transportmittel | Straßenverkehr | Sprache | Indigene Bevölkerung | Feiertage | Souvenirs | Zeitverschiebung | Sicherheit | Impfungen | Anden | Amazonas | Nordküste | Galapagosinseln | Äquator | Nationalparks | Artenvielfalt
1. Beste Reisezeit Ecuador
Wenn Du das ganze Land bereisen willst, ist die beste Reisezeit für Ecuador schwer festzulegen, denn es gibt es vier unterschiedliche, geographische Zonen. Die jeweils beste Reisezeit orientiert sich an Trocken- und Regenzeit. Im tropischen Tiefland kann es allerdings ganzjährig regnen. September eignet sich für alle Regionen Ecuadors. Auf den Galapagosinseln ist zu dieser Zeit weniger los, da September und Oktober als kühlere Monate gelten. Zur Tierbeobachtung ist der Monat aber wiederum bestens geeignet.
Küste: Anden: Amazonas: Galápagos: |
Mai-Dezember Juni-September September-Dezember Januar-Juni |
2. Klima Ecuador + Galápagos
Aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen, erwarten Dich in Ecuador deutliche Temperaturwechsel. Von tropisch feucht-heißem Klima im Amazonasbecken bis hin zu gemäßigten und kühlen Temperaturen (besonders nachts) im Andenhochland. Aufgrund der Äquatorlage herrscht aber generell ein angenehmes Klima. Die Temperaturunterschiede machen sich vor allem in höheren Lagen bemerkbar. Die durchschnittliche Temperatur sinkt im Mittel um ca. sechs Grad Celsius pro 1000 Höhenmeter.
Andenhochland
In den Anden kannst Du alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben. Morgens ist es meist kühl und sonnig und bis Mittag klettern die Temperaturen auf bis zu 25 Grad. Von November bis Mai kann es nachmittags häufiger zu Regenschauern kommen. Abends klart es meist wieder auf und wird deutlich kühler. Die Werte sinken nachts auf bis zu zehn Grad.
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Temperaturwechsel sonnige Morgenstunden kühle Nächte |
Amazonas + Küste
Im Oriente erwartet Dich feucht-heißes Klima mit durchschnittlichen Temperaturen um die 25-30 Grad ohne große Schwankungen. Es kommt ganzjährig immer wieder zu Regengüssen. Ähnliche Temperaturen erwarten Dich an der Pazifikküste, wo die Niederschlagsmengen von Nord nach Süd abnehmen. Von Dezember bis Mai regnet es dort nachts häufiger.
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feucht-heißes Klima Regengüsse möglich konstante Temperaturen |
Galápagos
Auf den Galapagosinseln teilt sich das Jahr in zwei Hälften. In der ersten sind die Tage meist sonnig klar, mit Werten um die 25-30 Grad und bis zu 25 Grad Wassertemperatur. Ab und an gibt es kräftige Regengüsse. Die zweite Jahreshälfte gilt als Trockenzeit. Die Tage sind meist leicht diesig, die (Wasser-) Temperaturen sinken etwas und das Meer ist unruhiger.
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zwei Jahreszeiten
Trockenzeit ab Juli |
3. Einreise + Visum
Dein Reisepass muss bei Einreise nach Ecuador noch mindestens für sechs Monate gültig sein. Ein Aufenthalt bis zu 90 Tage im Jahr ist visafrei. Willst Du Dich länger in Ecuador aufhalten, dann erfrage schon vorab alle nötigen Infos zu den Visa Bestimmungen bei der ecuadorianischen Auslandsvertretung in Deutschland.
ACHTUNG - Beachte die aktuellen Einreisebestimmungen für Ecuador. Richtlinien, sicherheitsbedingte Hinweise und weiterführende Links, findest Du auf der Website des Auswärtigen Amts
Den Reisepass solltest Du vor Ort immer bei Dir tragen. Wenn Du nur eine Kopie mit Dir führst, ist auch eine Kopie des Einreisestempels ratsam. Für die Einreise benötigst Du eine vollständige Covid-19 Impfung oder einen PCR-Test sowie das digitale Gesundheitsformular, das Du online ausfüllen und speichern kannst. (Stand September 2022)
Planung Deiner Ecuador Reise
Plane Deine Route realistisch mit wenig Zwischenstopps und beachte die Reisezeiten. Aktivitäten kannst Du flexibel anpassen und Unterkünfte spontan buchen. Neben den Flügen solltest Du vorab das erste Hostel buchen, um stressfrei anreisen zu können. Wenn Galápagos ebenfalls auf Deinem Reiseplan steht, dann reserviere vorab auch die Flüge zu den Inseln, da diese kurzfristig gebucht etwas teurer sind.
4. Flüge nach Ecuador
Die Flüge nach Ecuador haben wir für 585€ pro Person mit KLM von Luxemburg über Amsterdam gebucht. Sie waren sehr günstig, da wir sie mitten in der Pandemie gebucht haben. Flüge nach Südamerika sind üblicherweise teurer, daher lohnt es sich nach Frühbucherrabatten zu schauen. Flüge auf die Galapagosinseln solltest Du ebenfalls frühzeitig buchen. Sie liegen dennoch meist um die 300-400 US-Dollar pro Person.
Die wichtigsten Flughäfen
Inlandsflüge werden in Ecuador vor allem von Touristen genutzt. Die beiden wichtigsten Flughäfen des Landes liegen in Quito und Guayaquil. Sie sind auch die einzige Möglichkeit, um nach Galápagos zu fliegen. Dort landest Du auf San Cristóbal oder Baltra. Die bekanntesten, nationalen Fluggesellschaften sind LATAM und Avianca.
5. Reisekreditkarte
Wir nutzen die Barclays Visa und die GenialCard der Hanseatic Bank. Infos und Tipps zu den kostenlosen Reisekreditkarten findest Du unter Reisekreditkarte. In Südamerika werden bei Abhebungen oft zusätzliche Automatengebühren erhoben. Eine Ausnahme ist Banco del Austro, die Du in vielen Städten Ecuadors findest.
ACHTUNG
Einige Geldautomaten bieten eine Sofortumrechnung an, bei der Deine Kreditkarte in Euro belastet wird. Klingt praktisch aber Du solltest dennoch ablehnen, denn der Umrechnungskurs ist meistens schlechter als der Deiner Hausbank.
Bargeld oder Kreditkarte?
Ecuadors Landeswährung ist der US-Dollar. Es sind noch alte Centavo-Münzen im Umlauf, die oft als Wechselgeld ausgeteilt werden und dem Cent-Wert des US-Dollars entsprechen. Auf dem Festland wie auch auf den Galapagosinseln wird Bargeld bevorzugt. Viele Hostels, Restaurants und Touren können nur bar bezahlt werden oder beaufschlagen Kartenzahlung mit Gebühren. Weil viel Falschgeld im Umlauf ist, werden fast nur kleinere Banknoten akzeptiert. An ATMs werden daher in der Regel nur zehn oder 20 Dollar Noten ausgezahlt.
Trinkgeld
In Restaurants ist eine Servicegebühr von 10% üblich, ein kleines Trinkgeld on top ist dennoch gern gesehen. Im Taxi wird meist der Fahrtpreis aufgerundet oder auf das Wechselgeld verzichtet. Wenn Du einen Fahrer über mehrere Stunden mietest, solltest Du ein paar Dollar drauflegen aber vorab unbedingt den Preis erfragen. In Parks und an Sehenswürdigkeiten, werden Dir oft Guides zugeteilt. Ein paar Dollar Trinkgeld sind am Ende einer informativen Tour angebracht. Für Ganztagestouren sind 5-10 US-Dollar angemessen.
6. Die richtige Kleidung für Ecuador
Die Kleidung beim Backpacking in Ecuador muss vor allem praktisch sein. Die verschiedenen Klimazonen erfordern eine durchdachte Packliste. Wichtig ist ein zusätzlicher Sonnenschutz, wie eine Schirmmütze oder ein Hut mit breitem Schirm, denn die Sonne strahlt mittags am Äquator senkrecht auf Dich herab. Hier geht's zu unserer Packliste für Ecuador
Anden
Im Andenhochland sollte warme Kleidung im Gepäck sein. Im Verlauf des Tages gibt es deutliche Temperaturschwankungen und es kann schnell Regen aufziehen. Neben atmungsaktiver Sportkleidung gehört eine wetter- und windfeste Regenjacke ins Gepäck. Außerdem lange Hosen, ein dünner Fleece-Pulli und festes Schuhwerk. Kombiniere dünnere Kleidung nach dem Zwiebelschalenprinzip, um Dir dicke und klobige Packstücke zu sparen.
Amazonas + Küste
Im Amazonasbecken und an der Westküste sind die Temperaturen ganzjährig annähernd gleich und warm. Kurze Hosen, dünne Shirts, Badekleidung und leichtes Schuhwerk sollten im Rucksack sein. Für Touren im Regenwald sind dünne, aber lange Hosen und Shirts ratsam, um Dich vor Insekten und stacheligen Pflanzen zu schützen. Achte bei Trekkingtouren darauf, dass Gummistiefel und Regenponcho vom Veranstalter gestellt werden.
Galapagosinseln
Auf den Inseln ist es ganzjährig warm, nur in der zweiten Jahreshälfte sinken die Temperaturen leicht. Du kannst trotzdem bei leichter Kleidung bleiben. Auf den Schnellfähren hingegen wird es frisch, daher sollte eine wind- und regenfeste Jacke griffbereit sein. Nutze für die Überfahrten Drybags, in denen Du das Wichtigste vor Nässe geschützt verstauen kannst.
7. Transportmittel in Ecuador
BUS
Die meisten Städte haben ein günstiges, umfangreiches Busnetz und Linienbusse fahren regelmäßig. Auch das Fernbusnetz Ecuadors ist gut ausgebaut und die gängigen Verbindungen werden mehrmals täglich bedient. Bei Fernbussen ist es in der Hauptsaison ratsam, das Ticket ein paar Tage vorab zu kaufen. Die Reisebusse sind in der Regel komfortabel und fast alle Städte haben mindestens einen Busbahnhof (terminal terrestre). Auf Andestransit.com findest Du Fahrpläne und Fahrtpreise. Der Ticketverkauf am Bahnhof gleicht einem Bazar mit Marktschreiern, die Tickets sind dort aber immer günstiger als online.
ZUG
Züge sind ein gern genutztes Fortbewegungsmittel in Ecuador, daher werden landesweit wieder alte Bahnlinien aktiviert. Besonders beliebt bei Touristen, ist die Fahrt von Alausí nach Sibambe. Sie führt an der berüchtigten Teufelsnase vorbei, der Nariz del Diablo, einem 100 Meter hohen Felsvorsprung über der Schlucht des Rio Chanchán. Das Teilstück gehört zur Bahnverbindung zwischen Quito und Guayaquil, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Highlight ist der Tren Crucero, der Dich mit einer restaurierten Lok in vier Tagen von Quito nach Guayaquil bringt.
TAXI
Taxis sind in Ecuador nicht mehr wegzudenken. Erfrage aber immer den Preis vor Fahrtbeginn, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. In manchen Städten gibt es einen Mindesttarif von 1-2 US-Dollar, mach Dich am besten schon vorab über die gängigen Ortstarife schlau. ACHTUNG - Abends und nachts sowie am Wochenende sind die Taxipreise in einigen Städten teurer als tagsüber bzw. werktags.
- über Tarife erkundigen
- Fahrtpreis vorab erfragen
- nachts Taxi telefonisch rufen
- nur einsteigen, wenn Fahrer allein ist
- nur registrierte, gelbe Taxis nutzen
Preise für öffentliche Verkehrsmittel
Die öffentlichen Transportmittel Ecuadors sind für deutsche Verhältnisse sehr günstig. Busfahrten über Nacht bieten sich an, um weite Strecken kostengünstig zurückzulegen, ohne aktive Reisezeit zu verlieren. Bei Fernbussen solltest Du aber nicht am falschen Ende sparen, denn die Busunfallrate Ecuadors ist hoch, was vor allem an mangelhaften Sicherheitsstandards liegt. Taxis sind ebenfalls günstig und bequem für kürzere Strecken. Nutze aber nur registrierte Taxis, bei privaten Fahrern kommen vermehrt Betrug und Überfälle vor. Die durchschnittlichen Preise für öffentliche Verkehrsmittel in Ecuador:
- Fernbus: 20-25 US $
- Linienbus: 2-5 US $
- Stadtbus: 15-30 Cent
- Taxi Kurzstrecke: 2-5 US $
- Fähre Galápagos: 25-30 US $
Busbahnhof Quito
In Quito gibt es zwei große Busbahnhöfe, den Terminal Terrestre Quitumbe, südwestlich der Altstadt und den Terminal Terrestre Carcelén im Norden der Stadt. Unweit vom Nordbahnhof liegt zudem die Haltestelle Terminal La Ofelia. Der Südbahnhof bedient die zentralen und südlichen Anden, die Küste und den Oriente. Vom Nordbahnhof gelangst Du in die nördlichen Anden, wie Otavalo, Mindo oder Tulcán. Die Haltestelle La Ofelia bedient hauptsächlich den Nordwesten wie Mindo oder Cayambe, ist aber auch Umsteigepunkt zu Mitad del Mundo.
8. Straßenverkehr
Ecuador hat ein gutes Fernbusnetz, weite Strecken kannst Du schnell und günstig zurücklegen. Für kurze Entfernungen gibt es ebenfalls preiswerte Busverbindungen und Taxis. Die öffentlichen Verkehrsmittel reichen vollkommen aus, um gut und günstig von A nach B zu kommen.
Selbst fahren in Ecuador
In Ecuador brauchst Du den internationalen Führerschein. Die Straßen sind allerdings häufig schlecht ausgebaut, was Schäden am Mietwagen verursachen kann. Der Verkehr selbst ist ein weiteres Problem, in größeren Städten gibt es kaum Autos, die nicht zerkratzt oder verbeult sind. Wer im Stadtverkehr zögert, kommt nicht voran und geht im Gedränge unter. Bei Unfällen mit Personenschaden ist es üblich, alle beteiligten Fahrzeugführer in Untersuchungshaft zu nehmen, bis die Lage geklärt ist. Bei zu schnellem oder alkoholisiertem Fahren drohen zudem hohe Geld- oder Haftstrafen.
9. Sprache
Die Landessprache in Ecuador und auf den Galapagosinseln ist Spanisch. In den Anden und der Amazonasregion gibt es noch viele indigene Einheimische, die neben Spanisch vorwiegend Kichwa sprechen, was sich auch in Kolumbien und Peru wiederfindet. Du kannst Dich in Ecuador nicht überall auf Englisch verständigen. Besonders im Andenhochland und abseits der touristischen Pfade ist es von Vorteil, vorab einige Wörter Spanisch zu lernen. Die Sprache ist wunderschön und die Ecuadorianer sehr freundlich und geduldig im Umgang mit Spanisch-Schülern.
10. Indigene Bevölkerung
Etwa 13 Prozent der ecuadorianischen Bevölkerung gehört zu einer indigenen Gruppierung, von denen es rund 200 im ganzen Land gibt. Viele leben zurückgezogen in den Anden und dem östlichen Amazonasgebiet. Die Lebensweisen unterscheiden sich auch bei gleicher Gruppierung zum Teil sehr voneinander. Die bekanntesten indigenen Nationalitäten sind:
- Kichwa (Anden und Amazonas)
- Huaorani (Amazonas)
- Shuar (Amazonas)
- Chachi (Pazifikküste)
- Tsachilas (Pazifikküste)
- Cofán (Amazonas, Kolumbien)
11. Feste + Feiertage
Viele ecuadorianische Feier- und Festtage werden jährlich geschoben und haben keine festen Daten. So sollen möglichst viele, lange Wochenenden geschaffen werden. Ecuador hat im Verhältnis zu anderen Staaten allerdings auch weniger Feiertage. Landesweit werden die Osterwoche (Semana Santa) und Allerseelen (Día del Muertos) im großen Stil gefeiert. Regional werden zahlreiche weitere Feste zu Feiertagen und anderen Anlässen gefeiert. Ein Blick in den Veranstaltungskalender Ecuadors lohnt sich bei der Planung Deiner Rundreise.
12. Souvenirs
Man sagt, in Ecuador gäbe es die beste Schokolade der Welt. Darunter die Kallari, die von den Kichwa aus organischen Kakaobohnen hergestellt wird. Auch Schokolade der Marken Pacari und Repúbilca del Cacao findest Du überall in Ecuador, sie haben allerdings ihren Preis. Schöne Erinnerungen weckst Du auch mit Souvenirs von den Kunst- und Handwerksmärkten (Mercado Artesanal). Der Schwerpunkt liegt auf der farbenfrohen Ton- und Webkunst. Auch Kaffee ist ein beliebtes Mitbringsel. Die Einfuhr nach Galápagos ist allerdings verboten, denn auf den Inseln wird eigener Kaffee angebaut, den Touristen bevorzugt kaufen sollen.
Unterwegs in Ecuador
Für alles, was Du unterwegs spontan brauchst, gibt es in den meisten Orten kleine Drogerien oder Supermärkte. Es gibt auch überwiegend gutes WLAN, außer auf den Galapagosinseln. Kreditkartenzahlung ist hier und da möglich aber oft mit Gebühren beaufschlagt. Diese werden nicht immer angegeben, frage also nach, bevor Du mit Karte zahlst.
13. Insektenschutz + Sonnencreme
Nimm genug Sonnenschutz und Insektenspray mit. Durch die Äquatorlage ist die UV-Strahlung in Ecuador sehr hoch. Sonnencreme sollte mindestens LSF 30 haben. Insektenspray ist vor allem bei Reisen im Amazonasgebiet nötig und sollte für tropische Regionen geeignet sein. Wir nutzen Nobite 30% mit dem Wirkstoff Saltidin und Nobite 50% mit dem Wirkstoff Deet. Beide schützen gut und riechen angenehm. Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du auch ein Insektenspray vor Ort kaufen. Die meisten Sprays sind allerdings Chemiekeulen, daher ist es ratsam die Hautverträglichkeit vorab zu Hause testen.
Toiletten - Los Servicios oder Baños
In Ecuador ist es üblich, Toilettenpapier in dafür vorgesehenen Abfalleimern zu entsorgen. Die Abwasserverrohrung ist vielerorts nicht für Papier ausgelegt und Verstopfungen sollen so vermieden werden. Da Papier aus gleichem Grund nicht immer vorhanden ist, ist es ratsam selbst welches dabei zu haben. Öffentliche Toiletten sind mit "SS.HH" (Servicios Higíenicos) gekennzeichnet. Damentoiletten sind mit einem "M" für Mujeres oder "D" für Damas versehen, Herrentoiletten mit einem "H" für Hombres oder einem "C" für Caballeros.
14. Zeitverschiebung
In Ecuador gilt die Ecuador Time (ECT). Das Festland liegt 5 Stunden hinter der koordinierten Weltzeit UTC zurück, die Provinz Galápagos 6 Stunden. Das heißt, in Deutschland ist es 7 Stunden später als in Ecuador, bzw. 8 Stunden später als auf den Galapagosinseln. Da es in Ecuador und Galápagos keine Umstellung von Sommer- auf Winterzeit gibt, verringert sich die Zeitverschiebung im Winter um eine Stunde.
15. Sicherheit
Ecuador ist grundsätzlich ein sicheres Reiseland. Von nicht notwendigen Aufenthalten im Grenzgebiet zu Kolumbien wird aber abgeraten. Große Vorsicht gilt beim Thema Drogen. Handel und Konsum werden mit hohen Haftstrafen geahndet. Taschendiebstahl und Überfälle kommen vermehrt in den Metropolen Quito, Guayaquil und Cuenca vor, wie auch in den nördlichen Küstenregionen. Auch Diebstähle in Reisebussen sind weit verbreitet. Die großen Rucksäcke und Taschen landen sicher im unteren Gepäckfach aber den Tagesrucksack mit Wertsachen solltest Du immer auf dem Schoss halten. Leg ihn nicht in die obere Ablage oder unter den Sitz, denn dort ist er schnell entwendet oder aufgeschnitten.
Sicherheitshinweise für Touristen
Es gibt vermehrt Überfälle durch falsche Taxifahrer, nutze daher nur die offiziellen gelben Taxis mit Registriernummer an der Seite. Die Polizei ist unter der Notrufnummer 911 erreichbar. Weitere Sicherheitshinweise findest Du auf der Website des Auswärtigen Amts. Achte auf Dich selbst und Dein Gepäck und trage Wertgegenstände nicht zur Schau. Diebe sind auf leichte und wertvolle Beute aus, wachsame Touristen, die ihr Gepäck im Auge behalten und Wertsachen nicht offen zeigen, sind für Kriminelle uninteressant.
- immer auf Gepäck achten
- Wertsachen am Körper tragen
- Wertsachen nicht offen zeigen
- nur registrierte Taxis nutzen
- keine Drogen konsumieren
- nicht mit Drogen handeln
- nicht ablenken lassen
16. Impfungen + Gesundheit
Für deutsche Reisende sind, abgesehen von der Covid-Impfung (Stand 2022), keine Pflichtimpfungen vorgesehen. Teile Ecuadors sind Gelbfieberinfektionsgebiete, vor allem die Provinzen östlich der Anden unter 2300 Metern. Dort ist die Gelbfieberimpfung dringend empfohlen. Sie wird nur einmal verabreicht und bietet lebenslang Schutz. Zudem sind bei Rundreisen Impfungen gegen Hepatitis A, Typhus und Tollwut ratsam. Auch die Standardimpfungen gemäß RKI sollten auf aktuellem Stand sein.
Impfkosten
Reiseimpfungen musst Du selbst zahlen. Ein Teil der Kosten wird aber auf Antrag von den Krankenkassen übernommen (nach STIKO Empfehlung). Wenn Du im Grenzgebiet lebst, kann es je nach Impfumfang günstiger sein, die Impfstoffe im Ausland zu kaufen. Dafür musst Du aber auf die Zuzahlung der deutschen KK verzichten. Eine Gegenrechnung macht Sinn. Auch Denguefieber, Malaria und das Zika-Virus sind in Ecuador verbreitet. Erkrankungen, die durch die Aedes und Anopheles Mücke übertragen werden, Insektenspray schützt.
Symptome der Höhenkrankheit
In den ersten Tagen nach Ankunft in Quito, können Symptome der Höhenkrankheit auftreten. Sie äußern sich in Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Schlafproblemen. Sportliche Aktivitäten wie Wanderungen, sollten erst nach einer Akklimatisierung stattfinden. Vermeide dafür körperliche Belastung, nimm leichtes Essen zu Dir und trinke keinen Alkohol. Manche schwören bei der Höhenkrankheit auf Cocablatt-Tee (Té de Coca) - Einen Versuch ist es wert.
17. Die Anden
Die Anden sind die längste Gebirgskette der Erde. Sie verlaufen an der Westküste Südamerikas von Venezuela über Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Argentinien bis nach Chile und erreichen eine Länge von satten 7500 Kilometern. Die zentrale Andenregion Ecuadors, auch Sierra genannt, besteht aus zwei parallel verlaufenden Gebirgsketten, der Ost- und Westkordillere und dem Hochland dazwischen. Eine Mischung aus schönen Panoramalandschaften, schneebedeckten Bergen und bunten Wochenmärkten. Die wichtigsten Andenstädte sind:
- Quito - 2850m
- Ibarra - 2210m
- Otavalo - 2500m
- Latacunga - 2760m
- Riobamba - 2750m
- Cuenca - 2550m
18. Amazonasgebiet - Der Oriente
Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. Seine Quellflüsse entspringen in den peruanischen Anden und lassen den Fluss ostwärts bis zum Atlantik verlaufen. Zahlreiche Nebenflüsse ziehen sich durch Mittelamerika und sorgen für unvergleichbaren Artenreichtum. Im Osten Ecuadors liegen die Regenwälder des Amazonasbeckens, auch Oriente genannt. Er umfasst eine Fläche von 120.000 km² mit wunderschönen Naturreservaten und Nationalparks, wie das Naturreservat Cuyabeno, der Nationalpark Yasuní oder die Region rund um die Stadt Tena. Kleine, aber wichtige Städte als Ausgangspunkte für die Erkundung der Regenwälder sind Lago Agrio (Nueva Loja), El Coca, Puyo, Tena und Macas.
19. Die Nordküste Ecuadors
Die Nordküste Ecuadors ist von Armut geprägt, woraus hohe Kriminalität und geringes Tourismusaufkommen resultieren. Touristen sind dort aber gern gesehen, denn sie bringen Geld in die Region. Das wird bis heute zum Wiederaufbau nach einem verheerenden Erdbeben benötigt. Bei dem Erdbeben, das Ecuador im April 2016 erschütterte, hat es die Nordküste am schlimmsten getroffen.
Esmeraldas ist Sinnbild des schlechten Rufs der Nordküste. Die Stadt gilt als eine der dreckigsten und gefährlichsten Ecuadors. Seit einigen Jahren versucht man dem entgegenzuwirken und das horrende Müllproblem einzudämmen. Trotzdem zieht die Stadt nach wie vor nur wenige Touristen an, denn es gibt kaum Sehenswürdigkeiten und den Unterkünften mit Backpacker freundlichen Preisen sagt man nach, unzumutbar zu sein.
20. Galapagosinseln
Ein Abstecher nach Galápagos greift tiefer in die Taschen aber die Inseln können nur vom ecuadorianischen Festland aus bereist werden. Wie oft hat man schon diese Gelegenheit? Die Galapagosinseln sind seit Charles Darwins Evolutionstheorie weltweit bekannt und berühmt für ihre große Artenvielfalt. Sie stehen seit den 1950er Jahren unter Naturschutz und sind UNESCO Weltnaturerbe. Hier geht's zu den Tipps für die Galapagosinseln und zum Galápagos-Reisebericht
21. Der Äquator
Der Äquator ist eine imaginäre Linie, die die Welt in Nord- und Südhalbkugel trennt und entscheidend zur Namensgebung von Ecuador beigetragen hat. Es gibt zwei bedeutende Äquatormonumente: Mitad del Mundo liegt rund 23 Kilometer nördlich von Quito und wurde 1736 als Punkt auf dem Äquator bestimmt. Durch den Einsatz von GPS stellte sich später heraus, dass sich der Äquator eigentlich 240 Meter nördlich davon befindet. Das zweite Monument ist die Reloj Solar Quitsato, gute 75 Kilometer nordöstlich von Quito. Dort wurde die genaue Lage des Äquators mittels GPS bestimmt und eine Sonnenuhr darauf errichtet.
22. Nationalparks + Schutzgebiete
Cotacachi Cayapas | Cayambe-Coca | Sumaco Napo-Galeras | Antisana | Cotopaxi | Llanganates | Yasuní | Machalilla | Sangay | Cajas | Podocarpus | Yacurí | Galápagos
Rund 18 Prozent der Fläche Ecuadors stehen unter Schutz. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass in Ecuador große Gebiete tropischen Regenwaldes liegen, die besonders geschützt werden müssten. Der Wille ist da aber es fehlt an finanziellen Mitteln. Daher hat Ecuador nach wie vor eine der höchsten Abholzungsraten und fördert leider weiterhin Erdöl im Regenwald.
Immerhin gibt es 40 Naturschutzgebiete und sieben Erholungsgebiete mit einer Gesamtfläche von rund 48.000 km². Außerdem vier Meeresreservate wodurch weitere 140.000 km² geschützt sind. Zudem sind der Galápagos Nationalpark mit Meeresreservat und der Sangay Nationalpark UNESCO Weltnaturerbe. Die Schutzgebiete teilen sich auf in 13 Nationalparks (Parque Nacional), neun Tierschutzgebiete (Refugio de Vida Silvestre), acht Ökologische Reservate (Reserva Ecológica), fünf Biologische Reservate (Reserva Biológica), vier Tier Reservate (Reserva de Producción de Fauna) und ein Geobotanisches Reservat (Reserva Geobotánica).
Ecuadors Vulkane
In Ecuador gibt es viele aktive Vulkane. Vor der Reise in entsprechende Gebiete, solltest Du Dich über Vulkanaktivitäten informieren und sie im Blick behalten. Informationen findest Du auf der Website des Instituto Geofísico. Von 55 Vulkanen sind 18 aktiv und es kann jederzeit zu Eruptionen oder Erdbeben kommen. Der Cotopaxi ist mit fast 5900 Metern der höchste aktive Vulkan der Welt. Der Chimborazo wiederum mit 6310 Metern der höchste inaktive Vulkan dieser Erde. Aktuell stehen elf Vulkane Ecuadors unter ständiger Beobachtung, darunter auch der Cotopaxi. Die bekanntesten Vulkane Ecuadors sind:
- Chimborazo 6263m - inaktiv
- Cotopaxi 5897m - aktiv
- Cayambe 5790m - inaktiv
- Antisana 5758m - inaktiv
- El Altar 5319m - inaktiv
- Iliniza 5248m - inaktiv
- Sangay 5230m - aktiv
- Tungurahua 5023m - aktiv
- Pichincha 4776m - aktiv
23. Artenvielfalt
Ecuador gehört zu den 17 Ländern dieser Erde mit Megadiversität. Sie steht für eine außergewöhnlich große Artenvielfalt und eine Mindestanzahl an endemischen Arten. Ecuadors Artenvielfalt wird durch die geografische Lage begünstigt, die sehr unterschiedliche Lebensräume hervorbringt. Von der Küste mit feuchten und trockenen Tropengebieten, über raue Hochlandebenen bis hin zum Amazonas Regenwald, der für sich allein schon eines der artenreichsten Ökosysteme ist.
In Ecuador gibt es über 1.600 Vogelarten, darunter allein 38 endemische Arten auf den Galapagosinseln. Nicht umsonst ist das Land ein Eldorado für Ornithologen. Daneben gibt es rund 380 Säugetier- und mehr als 300 Reptilienarten, davon wiederum ein Drittel endemisch. Unter den Amphibien kommt ebenfalls über ein Drittel der rund 460 Arten nur in Ecuador und Galápagos vor. Hinzu kommen mehr als 1.500 Süß- und Salzwasserfische und über 17.000 Pflanzenarten.
- 1.600 Vogelarten
- 380 Säugetierarten
- 300 Reptilienarten
- 460 Amphibienarten
- 1500 Fischarten
- 17000 Pflanzenarten
Wenn Du Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten willst, kommst Du in Ecuador voll auf Deine Kosten. Im Amazonas triffst Du auf seltene Vogelarten wie Kolibris oder Tukane. Auch verschiedene Affenarten kannst Du beobachten sowie Faultiere, die es sich in den dichten Baumkronen des Regenwaldes gemütlich machen. In den Flüssen und Lagunen des Oriente leben Kaimane, Piranhas, Schildkröten, Anakondas und Amazonasdelfine. Die Küstenregion wiederum eignet sich zur Walbeobachtung. Im Juli und August stehen die Chancen besonders gut, um mächtige Buckelwale vor der Pazifikküste Ecuadors zu entdecken.
Im Andenhochland leben ebenfalls zahlreiche Wildtiere, die sich der rauen Umgebung angepasst haben. Darunter Lamas, Andenfüchse, Wildpferde und Gürteltiere. Eine Besonderheit ist der seltene Andenkondor. Vom Wappentier Ecuadors gibt es nur noch ca. 100 Exemplare in den ecuadorianischen Anden. Welche tierischen Highlights Dich auf den Galapagosinseln erwarten, erfährst Du hier: Tipps Galápagos
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lxbfYeaa (Freitag, 03 Mai 2024 23:58)
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